Burg Pfalzgrafenstein

Eine besondere Burg ist die Pfalz im Rhein bei Kaub, auch Pfalzgrafenstein geheißen. Einmalig ist ihre Lage mitten im Rheinstrom. Wie ein steinernes Schiff, ewig auf dem Rhein schwimmend, ist sie eine der seltsamsten Burgenschöpfungen weit und breit. Ludwig der Bayer hat die Inselfeste um 1327 zur Erhebung des Rheinzolls erbauen lassen. Die an den Ecken vorkragenden Beobachtungstürme haben ihre Form erst im 17. Jahrhundert erhalten. Betritt man die kleine Insel, steht man staunend vor einem gewaltigen Bauwerk, das an Formen und Farbe ungemein beeindruckt. In dem engen Innenhof erhebt sich der fünfeckige Turm und rundum verlaufen an den umschließenden Bauteilen die Wehrgänge. Auch im Innern erlebt man eine verwirrende Zahl von umlaufenden Wehrgängen, Kanonenständen und Ausblicken auf den Rhein. Sogar ein noch intakter Aborterker ist von einem der Wehrgänge zu erreichen. Die flussseitigen Aussichten geben fantastische Blicke auf den Rhein und die Felsen frei, die besonders bei Niedrigwasser (Kleinwasser) aus dem Wasserspiegel herausragen und dem Rhein ein wildromantisches Aussehen verleihen. Und zwischen den Felsen plötzlich ein Schiff, die Goethe, das Flaggschiff der "weißen Flotte" auf dem Rhein. Nicht weniger interessant ist der Blick von der Burg zum rechten Rheinufer, wo sich das Städtchen Kaub unterhalb der Burg Gutenfels erstreckt. Die Pfalz im Rhein ist neben dem Loreleyfelsen wohl das bekannteste und sehenswerteste Bauwerk am Rhein und vermittelt Rheinromantik in höchster Form.